Alumnus gibt Tipps zur Studienfinanzierung – Vom Studienkredit über BaFöG bis hin zum Lohnsteuerfreibetrag
Christoph Homölle hat von 2017 bis 2019 seinen Master am SPORTBUSINESS CAMPUS absolviert. Der Finanzexperte war Bester seines Jahrgangs und kennt die verschiedenen Möglichkeiten zur Studienfinanzierung. In diesem Blogbeitrag gibt er hilfreiche Tipps, damit es auch finanziell mit dem Studium klappt.
Hallo Christoph, ein Studium ist immer mit einigen Kosten verbunden. Wie kann ich mir ein solches Studium finanzieren?
Grundsätzlich gibt es verschiedenste Möglichkeiten zur Finanzierung des Studienbeitrags. Je nach Lebenssituation können entweder Kindergeld, BaFöG, KfW-Studienkredit oder Lohnsteuerfreibeträge in Anspruch genommen werden.
Du hast gerade mehrere Möglichkeiten genannt. Was genau bringt mir beispielsweise der KfW-Studienkredit und wie funktioniert das?
Der KfW-Studienkredit ist ein sicherer und anpassungsfähiger Begleiter für die Studienzeit. Mit dem KfW-Studienkredit können Studierende ihr Erst- oder Zweitstudium bzw. ihren Lebensunterhalt in dieser Zeit finanzieren. Demzufolge ist der Studienkredit für Bachelor- und Masterstudierende geeignet. Besonders ist, dass die Finanzierung ohne Kreditsicherheiten und unabhängig vom Einkommen erfolgt. Man kann also flexibel zwischen monatlichen Auszahlungsbeträgen von 100 bis 650 Euro wählen. Dabei sind auch Anpassungen im Zeitablauf möglich. Anders als bei herkömmlichen Krediten wird nicht der gesamte Betrag zu Beginn des Studiums ausgezahlt, sondern monatlich.
Was genau macht den KfW-Studienkredit so flexibel?
Es gibt drei Phasen: Die Auszahlungsphase, Karenzphase und die Tilgungsphase. Als Studierende/r kann ich die monatlich ausgezahlten Beträge nach Belieben gestalten und auch während des Studiums – also der Auszahlphase – anpassen.
Nach erfolgreichem Abschluss beginnt die Karenzphase. Diese dauert wahlweise zwischen sechs und 24 Monaten. In dieser Zeit kann sich die Absolventin oder der Absolvent in Ruhe einen Job suchen. In dieser Phase wird der Kredit noch nicht zurückgezahlt, sondern nur fällige Zinsen gezahlt. Dies hält die monatlichen Belastungen in der Übergangsphase niedrig.
Zu guter Letzt beginnt nach Ablauf der Karenzphase die Tilgungsphase. In Abhängigkeit des eigenen Einkommens kann die Höhe der Ratenzahlung vereinbart werden. Die Rückzahlung kann dabei auf bis zu 25 Jahren gestreckt werden.
Welche Möglichkeit zur Studienfinanzierung kannst du noch empfehlen?
Für alle die neben dem Studium fest arbeiten und als Angestellte/r Steuern zahlt empfehle ich den Lohnsteuerfreibetrag als Instrument für ein höheres monatliches Nettoeinkommen. Grundsätzlich gilt, dass Studierende die Kosten, die im Rahmen des Studiums anfallen, von der Steuer in Form von Werbungskosten oder Sonderausgaben absetzen können. Dadurch reduzieren sie ihre Steuerlast. Absetzbar im Rahmen der Einkommensteuererklärung sind Studiengebühren, Anfahrtskosten, Verpflegungspause, Fachliteratur, Kosten für das Drucken oder Binden der Abschlussarbeit etc.
Um nicht erst im Frühjahr meine Werbungskosten/Sonderausgaben für das vergangene Jahr geltend zu machen und somit auf ein Großteil meiner zu viel gezahlten Steuern bis zur Steuererklärung zu warten, besteht die Möglichkeit beim Finanzamt zu Beginn des Jahres oder unterjährig einen Lohnsteuerfreibetrag in Höhe der prognostizierten Werbungskosten/Sonderausgaben zu erfassen. Dieser reduziert die laufende Steuerlast (Lohnsteuer), so dass mir ein höheres monatliches Nettoeinkommen vom Arbeitgeber ausgezahlt wird. So kann ich möglicherweise verhindern einen Studienkredit aufnehmen zu müssen.
Unsere Präsenzphasen finden immer an Wochenenden statt. Während des Studiums kann man also problemlos arbeiten und so die Kosten decken. Danke für deine Tipps!
Weitere gute Hinweise zur Studienfinanzierung gibt es auf der Seite https://studienfinanzierung.de. Hier findet man Infos zum BaFöG, Stipendien, Studienfonds und weiteren Förderungen. Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an!