Tobias Abel berichtet über Woche 1 der Weiterbildung zum Fußball Manager
Wir befinden uns im Jahre 2020 n. Chr. Ganz Europa ist von einem Virus gegeißelt … Ganz Europa? Nein! Die von unbeugsamen Fußballfanatikern bevölkerte Volkswagen-Arena hört nicht auf, COVID-19 Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für den heimtückischen Virus…
Ganz nach René Goscinnys „Asterix und Obelix“ könnte so oder so ähnlich eine an Dramatik nicht zu überbietende Einleitung unserer ersten Weiterbildungswoche am Sportbusiness Campus klingen. Und sie würde bei der Beschreibung meiner Gefühlslage wohl so ziemlich den Nagel auf den Kopf treffen. Denn eigentlich sollte diese erste Woche schon eine ganze Weile früher starten. Doch aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie war an die Durchführung einer Weiterbildung mit Teilnehmern aus allen Teilen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz nicht zu denken. Und so mussten wir uns erst mal gedulden. Die Zeit des Wartens wurde jedoch durch fünf außerordentliche Kaminabende mit besonderen Gästen versüßt. Dabei waren die Themenfelder von der Spieltagsorganisation in Zeiten von Corona über Sportrecht und Marketing bis hin zur Nachwuchsleistungsförderung weit gefächert und schürten Vorfreude künftig von der Expertise der Dozierenden am Campus zu lernen. Diese Kaminabende machten einfach Lust auf mehr!
Dann war der große Tag endlich gekommen und die Weiterbildung sollte beginnen. Während deutschlandweit noch jegliche Veranstaltungen und Versammlungen verboten waren, wagten wir uns wie mutige Gallier an dieses Experiment. Und der VfL Campus hatte ganze Arbeit geleistet: Hotelempfehlung, Anfahrtsskizze, Raum- und Stundenplan und selbstverständlich die in dieser Zeit nicht zu umgehenden Hygienehinweise haben uns alle im Vorfeld der Weiterbildung erreicht – wir waren bestens vorbereitet. Vor dem Eventcenter der Volkswagen-Arena trafen wir das erste Mal noch etwas zaghaft aufeinander und es wurde sich brav mit Mund-Nasenschutz sowie im Abstand von mindestens 1,5 Metern aufgestellt.
Spätestens mit der offiziellen Begrüßung und dem ersten Blick in die Volkswagen-Arena verflog dann die anfängliche Schüchternheit wie ein Römer nach einem Kinnhaken von Obelix. Mit dem Begrüßungspaket aus Stift, Block, Kaffeetasse, Pop-socket und selbstverständlich einer VfL-Maske stand einer erfolgreichen Woche nun eigentlich nichts mehr im Wege. Eigentlich, denn dann hatte es unseren aller ersten Dozenten gleich erwischt: leichte Erkältungssymptome. Im Stile echter Gallier hat der Campus und die Gruppe auch diese Hürde mit Bravour gemeistert und die Vorlesung fand per Videoschalte statt – für das Thema eSport auch irgendwie passend, oder? Im Übrigen war der Dozent Benjamin Engler nicht unser einziger virtueller Gast. Auch ein Teilnehmer, der aufgrund der geltenden Reisebeschränkungen physisch nicht bei uns sein konnte, schaltete sich aus dem 7.500 km entfernten Peking (+6 Stunden) per Skype hinzu.
Der erste Tag wurde dann abgerundet mit einer Reise durch die vielfältigen Möglichkeiten des Crowdfundings und einem weiteren Videocall. Andreas Farr (Senior Manager Spielplanung & Spielleitung, DFL) gab uns einen exklusiven Einblick in die Corona-Planungen der DFL und stand uns von „Problemen bei der Spielplanerstellung“ bis hin zu „weiteren möglichen Corona-Szenarien“ Rede und Antwort.
In diesem Tempo ging es die folgenden Tage weiter, denn es standen noch Sportrecht/ Spielerberatung, Fußball Management, Sportkommunikation, Sportmarketing und wissenschaftliches Arbeiten auf dem Plan unserer ersten Woche. Und obwohl die Woche täglich von 8.00 bis 19.00 Uhr durchgeplant war, vergingen die Tage wie im Flug. Dies war vor allem der Verdienst der engagierten Dozierenden. Egal ob Rechtsanwalt Ralf Bockstedte, Dr. Marcel Haak, Florian Schröder, Patrick Lippek, Dr. Petra Schoele oder die akademische Leitung Kathrin Lehmann – alle Dozierenden überzeugten auf ihren Fachgebieten durch ihre aktive Unterrichtsgestaltung und den authentischen Einblick in die Praxis, den sie uns boten. Fast zur Tradition wurde es, dass wir mit unseren unzähligen Fragen für eine Verlängerung sorgten. Eine Sache der Ehre, dass jede Frage auch beantwortet wurde. Nicht zuletzt waren die unzähligen Auftritte von Gastdozenten (per Videocall) ein Trumpf dieser besonderen Weiterbildung – „Ave Corona!“. Nach dem Unterricht fand man in gemütlicher Runde – unter Beachtung aller Hygienevorschriften – noch Zeit für informative Gespräche bei einem kleinen Schluck Zaubertrank. So wurde selbst die Aufteilung in kleine Arbeitsgruppen, für die bevorstehenden Projektarbeiten, zu einer leichten Übung.
Beim Kaminabend saßen wir dann endlich mal auf der anderen Seite der Kamera und konnten unsere Fragen direkt an den Dozenten stellen. Und hier schließt sich unser Kreis: Patrick Lippek von Arminia Bielefeld gab uns einen detaillierten Einblick in die Geschichte und die Vereins-DNA von Arminia Bielefeld, die auf der Varusschlacht und dem Sieg der Germanen über die römischen Legionen beruhen – ein gutes Omen!
In diesem Sinne bin ich schon sehr gespannt, was uns für neue Abenteuer während der zweiten Weiterbildungswoche erwarten. Bei einem bin ich mir allerdings sicher: gemeinsamem werden die Campusleitung und die Teilnehmer jede Herausforderung meistern.
Bilder aus Woche 1: